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02.06.2015

GLOBE-Games 2015 in Prag

von Leonie Höer, Daniel Vilvo und Felix Möller (Lehramtsstudenten der Universität zu Köln)

Vom 28. bis zum 31. Mai 2015 fanden die GLOBE-Games in Prag statt. Pünktlich zum 20. Jubiläum reisten Teilnehmer aus 18 tschechischen, zwei polnischen, einer slowenischen und einer deutschen Schule in die tschechische Hauptstadt an, um an dem Programm mitzuwirken. In Kooperation mit der Základní škola Kunratice und der TEREZA Association feierten die über 200 Schülerinnen und Schüler, sowie Lehrerinnen und Lehrer, den 20. Jahrestag des GLOBE-Programms und beteiligten sich aktiv und begeistert an der Veranstaltung. Nach der Anmeldung bei TEREZA sammelten sich die verschiedenen teilnehmenden Gruppen auf dem Altstädter Ring, um den Start der Spiele öffentlichkeitswirksam anzukündigen. Durch das gemeinschaftliche Rollen eines großen Globus durch die Innenstadt hin zu dem Prager Nationalmuseum kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon zu Beginn des Programms in regen Kontakt. Daraufhin schloss sich die festliche Eröffnungszeremonie im Palác Lucerna an. Bei dieser wurden die einzelnen Schulen, Organisatoren und Volontäre, eingebettet in Vorträge und mit musikalische Untermalung, vorgestellt und auf die letzten 20 Jahre GLOBE zurückgeblickt.

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  • Die Schülerinnen und Schüler eröffnen die GLOBE-Games in der Innenstadt.
  • Mit einer Parade verkünden die Teilnehmer der GLOBE-Games den Beginn der Veranstaltung.

Nach dem ruhigen Auslaufen des Programms im Prager Vorort Kunratice an der Základní škola Kunratice, folgten am nächsten Tag die Präsentationen der einzelnen Schulen über ihre Projekte in Kleingruppen. Hierbei referierten die Schülerinnen und Schüler frei und eigenständig auf Tschechisch und Englisch und informierten den Rest der Gruppen über den Verlauf und die Ergebnisse ihrer Untersuchungen im Rahmen des GLOBE-Programms. Hierbei wurden unterschiedliche Strategien der Umsetzung in den verschiedenen Schulen deutlich. Während die eine Gruppe in Arbeitsgruppen ihre Fragestellungen mit Hilfe der Messungen beantwortet und analysiert, werden in anderen Gruppen die GLOBE-Protokolle in den schulinternen Lehrplan integriert und in Laboreinheiten zur thesenorientierten Arbeit genutzt. Im Anschluss an die Präsentationen setzten sich die einzelnen Arbeitsgruppen mit jeweils einem TEREZA-Vertreter zusammen und mit dem Projekt, der Gruppe und sich selbst reflektierend auseinander. Bei diesem Rückblick erstellten die Kleingruppen Poster und hielten ihre Teilnahme, Gründe und Erfolge in Bezug auf das GLOBE-Programm mit Hilfe einer Zeitleiste fest. Nach einer Mittagspause stand es sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Lehrerinnen und Lehrern offen, verschiedene Workshops zu den (Umwelt-)Themen rund um das GLOBE-Programm zu besuchen. Hierbei konnten sie zum Beispiel den Umgang mit den eingetragenen Messungen der GLOBE-Datenbank trainieren um Grafiken zu erstellen und zielorientiert Fragenstellungen zu bearbeiten. An frühen Abend kam nochmals Leben in die Základní škola Kunratice. Mit einer dynamischen Darbietung in Form einer Ausstellung im Hauptkorridor der Schule repräsentierten die Nachwuchsforscher erneut die Projekte der Schulen, deren Herkunftsorte und den regionalen Charakter mit Hilfe von traditionellen Produkten und ihrer Kultur. Besonders hierbei, als auch zwischen den Einheiten des Programmes, lernten die Schülerinnen und Schüler sich kennen und knüpften internationale Kontakte mit anderen Schülern, Lehrkräften und Organisatoren.

Am dritten und letzten Tag der GLOBE-Games standen die spielerischen Programmpunkte des Festes im Vordergrund – die Field Games. In eine mystische Geschichte eingebettet, um so einen spielerischen Charakter zu erzeugen, durchforsteten die Schülerinnen und Schüler in einer Art Schnitzeljagd den nahegelegenen Wald nach Hinweisen und Kartenstücken. Mit Hilfe dieser sollte es möglich sein das Rätsel der Geschichte, die thematisch von der Umweltverschmutzung und den Folgen des menschlichen Handelns handelte, zu lösen. Innerhalb der Schnitzeljagd durchliefen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Stationen, an denen sie zum Beispiel in einem Kanu aus einen imaginär verschmutzen See Stofftierfische sammelten, in denen der Grund für das Ableben dieser festgehalten war. Die Stationen der Field Games konnten den Sphären der Erde zugeordnet werden, die auch für die Arbeit mit den GLOBE-Protokollen eine wichtige Rolle spielen. Nach Beendigung der Field Games kehrte man für die Abschlusszeremonie in die Základní škola Kunratice zurück. In der Sporthalle der Einrichtung verabschiedete man sich von allen Teilnehmern mit kleinen Präsenten, musikalischer Unterhaltung und einem „Marktplatz“. Hier konnten sich Organisationen und außenstehende Schülergruppen mit ihren Projekten darstellten, um die GLOBE-Games 2015 feierlich ausklingen zu lassen und in Erinnerung zu behalten. Hierbei wurden alle Schulen offiziell ausgezeichnet, alle Teilnehmer erhielten Urkunden und die Ausrichterschule für die nächsten GLOBE-Games wurde verkündet.

Rückblickend können die 18. GLOBE-Games zum 20. Jubiläum des GLOBE-Programms als erfolgreich betrachtet werden. Obwohl einige Einheiten des Programms aufgrund der Sprachbarrieren nicht allen Teilnehmern direkt zugänglich waren, wirkten doch alle Schülerinnen und Schüler, sowie Lehrerinnen und Lehrer positiv gestimmt und agierten miteinander. Besonders die internationalen Kontakte charakterisieren ebendieses Fest und das ganze GLOBE-Programm. Immer wieder konnte man die Teilnehmer in regem Austausch beobachten und ihre Faszination für die Naturwissenschaften, das GLOBE-Programm und das Kennenlernen anderer Nachwuchsforscher wahrnehmen. Auch für die Organisatoren, Lehrerinnen und Lehrer kann man den internationalen Austausch als sehr positiv betrachten. Hierbei wurde sich über Lehrformate ausgetauscht, Erfahrungen gesammelt und Kontakte geknüpft, um eine weitere Zusammenarbeit zu arrangieren. In Bezug auf die Field Games ließ sich an einigen der Stationen der Einsatz der GLOBE-Protokolle vermissen, was womöglich aber an dem spielerischen Charakter der Aktivität lag. Die Verknüpfung zwischen wissenschaftlichem Arbeiten und spielerischem Lernen könnte an einigen Stellen konkreter realisiert werden, jedoch wirkte das gesamte Programm strukturiert und in sich stimmig. Besonders lobend zu erwähnen ist der Einsatz des Teams der TEREZA Association, die unter der Leitung von Petr Daniš das Programm erstellt und durchgeführt, sowie sich um die Teilnehmer der GLOBE-Games gekümmert hat.